Historie von 1857 - 1899

Anfang Mai des Jahres 1857 waren die Gebäude auf dem Gelände des Gaswerkes fertiggestellt, die Apparate und der Gasbehälter montiert. Am 27. Mai 1857 nahm das Gaswerk seinen Probebetrieb auf und versorgte 320 Gaslaternen.

Erst ab 1884 entstanden erste städtische Elektrizitätswerke zur weitreichenden Versorgung privater Haushalte. Strom war damals sehr kostspielig und diente zunächst fast ausschließlich der Beleuchtung. Die ältesten Stromversorger waren von daher immer Stadtwerke. Auch in Stralsunds Haushalten hielt vor 100 Jahren der elektrische Strom seinen unaufhaltsamen Einzug.

Bis Mitte 1890 wurde Gas ausschließlich für Beleuchtungszwecke verwendet. Erst die Erfindung des Bunsenbrenners 1892 ermöglichte es, Gas auch für Kochzwecke zu verwenden.
1894 wurden in Stralsund die ersten Gasherde und Gaskocher eingeführt.
Bis 1895 gab es in Stralsund gerade mal elf Gasherde und neun Gaskocher.

Das Gaswerk und das Wasserwerk werden 1899 unter der Bezeichnung "Städtische Gas- und Wasserwerke" vereinigt. Die gemeinsame Verwaltung zieht in die Badenstraße 13.

Historie von 1900 bis 1949

Im Frühsommer 1900, exakt am 16. Juni, wurde der Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Aktiengesellschaft "Elektrizitätswerk und Straßenbahn Stralsund" unterschrieben. Der königlich-preußische Notar für den Oberlandesgerichtsbezirk Köln, Wilhelm Brementhal, fertigte den für Stralsund so wichtigen notariellen Vertrag aus.

Während es 1902 gerade mal 178 Stromabnehmer gab, erhöhte sich die Zahl bis 1910 auf 716 Stromabnehmer. Diese Entwicklung führte zu einem Strombedarf in den Spitzenzeiten, den das E-Werk nicht mehr bewältigen konnte. Deshalb war eine Erweiterung der Erzeugung notwendig. 

Die Gasproduktion erhöht sich 1904 auf durchschnittlich ca. 11.000 m³ Gas am Tag. Im 1. Weltkrieg wurde die Gasabgabe wegen Kohleknappheit reduziert.

Im E-Werk vergrößerte man 1925/26 die Aggregate zur Umformung von Drehstrom in Gleichstrom durch die Aufstellung eines Gleichrichters und 1926/27 mit der Aufstellung eines 1.000-kW-Umformers. Damit erreichte das E-Werk eine verfügbare Leistung von 2.250 kW.
1929 gibt es 9.243 Stromabnehmer und das Gasversorgungsnetz hat eine Länge von 52 km mit 8.195 angeschlossenen Abnehmern. Das Gaswerk erzeugt das erste Mal nach dem 1. Weltkrieg wieder täglich mehr als 10.000 m³ Gas.

1933 werden die Stadtwerke der Stadt Stralsund gegründet, in denen die "Städtischen Gas- und Wasserwerke" eine Abteilung bilden.

Die Stadtwerke Stralsund werden 1938 zu einem eigenständigen Unternehmen, in dem die Gas- und Wasserwerke und nun auch die Hafengesellschaft vereinigt sind.

Die Bombenangriffe 1944 legten die Stromversorgung in Stralsund zeitweilig lahm. 1945 wird die Gasproduktion infolge Kohlemangels mit Holz, Braunkohle und Torf betrieben. Im Mai 1945 wird das Gaswerk dann noch vor dem Einmarsch der Roten Armee wegen Brennstoffmangels stillgelegt.

Historie von 1950 bis 1999

Beide Unternehmen, das Elektrizitätswerk und die Straßenbahn, die 50 Jahre wirtschaftlich zusammengearbeitet hatten, wurden im Jahre 1950 als volkseigene Kommunalwirtschaftsunternehmen vom Rat der Stadt Stralsund übernommen und verwaltet. Doch bereits am 31. März 1951 löste man diese kommunalen Wirtschaftsunternehmen wieder auf und sie erhielten ihre Selbständigkeit zurück.

Am 1. Mai 1958 war Baubeginn für die Ölspaltanlage in Stralsund. Im Juli 1960 konnte der Kühlturm übergeben werden und nach Fertigstellung des kleinen Gasverbundnetzes Greifswald-Demmin-Rostock ging die Anlage am 15. September 1962 in den Dauerbetrieb.

Nachdem am 23. März 1992 die Restbestände an Flüssiggas aus dem Untergrundspeicher Gnetsch in der Spaltanlage Stralsund verbraucht waren, wurde einen Tag später die Ölspaltanlage Stralsund abgeschaltet. Es wurde die "Gasversorgung Stralsund GmbH" gegründet.

Zukunftsweisend und dennoch im Einklang mit 100-jähriger Tradition wurde am 28.10.1993 die SEV GmbH - "Stralsunder Elektrizitätsversorgung GmbH" gegründet. Neuer Kreativität und Flexibilität Ausdruck verleihend, erfolgte am 07.09.1999 eine nochmalige Namensänderung in "Stralsunder Energieversorgung GmbH". 1994 verschmelzen die Stralsunder Gas- und Wärme GmbH und die Gasversorgung Stralsund GmbH zur StrelaGas - Stralsunder Gas- und Wärme GmbH.

Historie ab dem Jahr 2000

Erstmals seit der Liberalisierung des Strommarktes können im Jahr 2000 alle Tarifkunden Stralsunds durch die Partnerschaft ihres lokalen Stromversorgers im local energy-Verbund profitieren. Dies ermöglicht die Nutzung eines breiten Produktsortimentes unter einer Dachmarke. Ein neues Service-Center, Serviceheft und Servicekarte sind praktischer Ausdruck für eine neue kundenorientierte Arbeitsweise der Stralsunder Energieversorgung GmbH.

Nah am Kunden, stark im Wettbewerb: 2004 verschmelzen die SEV Stralsunder Energieversorgung GmbH und die StrelaGas Stralsunder Gas- und Wärme GmbH, als örtlicher Gas- und Wärmeversorger zur SWS Energie GmbH. Damit erhalten alle Kunden des Energiedienstleisters Strom, Gas, Wasser und Wärme aus einer Hand.

Zentrale Anlaufstelle für eine persönliche Beratung ist seit 20. November 2007 das neue Service-Center, Frankendamm 8.