Entstehung von Bio-Erdgas

Biogas entsteht als Stoffwechselprodukt von Methanbakterien bei der Zersetzung organischer Stoffe unter Ausschluss von Sauerstoff. Diese Bakterien zersetzen bei einer bestimmten Temperatur feuchte Biomasse, wobei das Biogas als Abfallprodukt anfällt. Dieser Prozess kann in Biogasanlagen dazu genutzt werden, mit Biogas einen hochwertigen erneuerbaren Energieträger zu produzieren.
In der Praxis haben sich verschiedene technische Lösungen etabliert, um diesen natürlichen Umwandlungsprozess kontrolliert und gleichmäßig ablaufen zu lassen.
Das Kernstück einer Biogasanlage ist der Fermenter. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um einen luftdicht abgeschlossenen Behälter in dem der biologische Prozess stattfindet und das Biogas entsteht. Dieser, dem Verdauungsprozess eines Rindes ähnelnde Prozess, läuft in einer Biogasanlage meist im mesophilen Temperaturbereich von rund 38°C ab. Eine in den Fermenter integrierte Heizungsanlage sorgt dafür, dass das frische Substrat auf diese Temperatur erwärmt wird und gleichzeitig die Temperatur im Fermenter konstant bleibt. Ein Pumpen- und Rohrsystem regelt die Beschickung und Entleerung des Fermenters.
In der Gasaufbereitung erfolgt die Reinigung des Rohgases von schädlichen Begleitstoffen wie Schwefel, CO² und Wasser, bevor es dann in das öffentliche Gasversorgungsnetz eingespeist werden kann.

Regionale Nachhaltigkeit

Die moderne Gesellschaft braucht Energie so nötig wie Wasser und Nahrung. Auch Energie ist ein "Lebens"-Mittel. Ohne eine stetige und nachhaltige Energieversorgung sind Wachstum und Wohlstand undenkbar. Aber Energie ist nicht gleich Energie. jeder Energieträger hat Vor- und Nachteile. Die fossilen Energieträger sind endlich. Sie werden aber so schnell nicht gänzlich zu ersetzen sein. Gleichwohl muss der Blick verstärkt zu Alternativen gerichtet sein. Dabei bietet die Nutzung von Biomasse in der kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung die höchste Effizienz.

 

Biogas fördert regionale Wertschöpfung

Zentrales Leitmotiv allen kommunalen Handels ist die Förderung der lokalen bzw. regionalen Wertschöpfung. Ein Engagement in eine Biomethananlage kann hierfür genau die richtigen Impulse geben. Das Biomethan aus der Anlage wird in Blockheizkraftwerken im Stadtgebiet Stralsund in Strom und Wärme umgewandelt. Viele Haushalte können so mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden.
Viele Arbeiten während der Errichtung und späteren Wartung können von ortsansässigen Firmen durchgeführt werden. Ein großer Teil des Investitionskapitals verbleibt in der Region. Gleichzeitig stammen die Rohstoffe aus der unmittelbaren Umgebung der Biogasanlage.
Durch die Lieferung der Substrate werden stabile Erträge erwirtschaftet. Ortsansässige Landwirte können sich mit dem Rohstoffanbau ein zusätzliches sicheres Standbein aufbauen. Der ländliche Raum wird dadurch in seiner Struktur gestärkt.
Die Biogasanlage wird somit zum Bindeglied einer regionalen Wertschöpfungskette.

 

Landwirtschaft und Biogas gehen längst Hand in Hand

Der eigentliche Energieertrag einer Biomethananlage entsteht durch den Einsatz so genannter nachwachsender Rohstoffe. Kulturen wie Silomais, Grünroggen, Rüben und Gras bilden die Substratgrundlage. Mit diesem Mix wird der Flächenverbrauch gesenkt, Umweltrisiken einer Monokultivierung minimiert und damit ein aktiver Beitrag einer zukunftsorientierten Landbewirtschaftung geleistet.
Die Liefervereinbarung mit den Landwirten enthält mit Absicht keine starre Festlegung auf ein einziges Biomassegut, ganz im Gegenteil: unter bestimmten Qualitätsbestimmungen können unterschiedliche Substrate angeliefert und verwertet werden. Das erhöht nicht nur die Flexibilität in der Anbauplanung, sondern hilft dem Landwirt darüber hinaus, mit neuen Anbau- und Bewirtschaftungsverfahren, teuren Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel einzusparen.
Die Biogasanlage wird von Anfang an auf eine flexible Rohstoffversorgung ausgelegt. Mehrere kleine Silokammern, statt einer einzigen Großen, ermöglichen die Einlagerung von verschiedenen Substraten. Damit können Zwischenfrüchte genauso sicher konserviert werden, wie die Biomasse, die als Vorfrucht im Juni oder als Nachfolgefrucht im Herbst geerntet wird. Speziell ausgelegte Einbring-, Pump- und Rührtechnik komplettieren die flexible Anlagenauslegung.

Film Bioerdgas